Kubanisches Magazin "Bohemia": Artikel zu der Buchvorstellung der kubanisch-spanischen Version von "Cuba and his Neighbours: Democracy in Motion" [Kuba und seine Nachbarn: Demokratie in Bewegung]
(Übersetzung der aus dem Spanischen übersetzten englischen Fassung)
Arnold August/Verständnis für kubanische Demokratie
Die Werke von Arnold August kombinieren akademisches Interesse mit dem realen Leben, Ideen mit harter Arbeit, Übersichtlichkeit mit Anschaulichkeit. Er machte in politischen Wissenschaften an der McGill University in Montreal seinen Magister, in der kanadischen Stadt, in der er 1944 geboren wurde, und Kuba gehört zu seinen hervorstechendsten Interessen. Er weigert sich, der Welle der doppelzüngigen Propaganda zu unterliegen, mit der das Imperium und dessen Komplizen die Welt überschwemmen. Vielmehr hat er es geschafft, der Realität dieses Landes auf den Grund zu gehen, und so half er, dass die Wahrheit bekannt wird. Kuba ist für Sie nicht nur seit langer Zeit von Interesse, sondern ein Land mit dem Sie konzeptionelles und emotionales Engagement aufrecht erhalten haben. Ich möchte Sie noch fragen: Wie weit gehen Ihre Verbindungen zu diesem Land zurück, und wie kam es dazu? Als ich in den 1960ern an der Universität studierte, war die Verteidigung Kubas für kanadische Progressive von entscheidender Bedeutung. Seit 1997 habe ich mich auf das Land konzentriert, mein erster Besuch war jedoch 1991. Um mein Buch über Demokratie in Kuba und die Wahlen 1997-98 zu schreiben, verbrachte ich anderthalb Jahre mit Recherche in dem Land und wohnte bei normalen Kubanern. Nach so viel Recherche und Reflexion über Kuba - welche Sicht haben Sie jetzt? Auf dieser Buchmesse habe ich Stunden damit verbracht, durch die Stände zu streifen, und habe die Quantität, Qualität und die Vielseitigkeit der in Kuba veröffentlichten Bücher mit eigenen Augen gesehen. Es hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass die Kubanische Revolution ein Produzent von Bildung, Bewusstsein und Kenntnissen ist und bleibt und zwar nicht nur für Kubaner, sondern für die ganze Welt. Das ist nur eine Eigenschaft der Revolution, aber eine, die für mich deren ganze Bedeutung einschließt. Es sollte nicht übersehen werden. Haben Sie eine Ahnung davon, wie das in Ihrem Buch diskutierte politische Modell in Kuba selbst verstanden wird?
Ich bin kein Verteidiger des kubanischen politischen Systems, und ich stelle den Weg, den Kuba in Richtung Demokratie nimmt, nicht als eine Art Ideal dar. Doch ich bin auch nicht daran interessiert, ihn zu kritisieren. Im Unterschied zu vielen ausländischen Autoren, betrachte ich mich nicht als "Berater" der Kubaner. Ich glaube, dass es viele an der Macht des Volkes beteiligte Kubaner gibt, an den Universitäten, in den Medien, die realistische Visionen haben und sich darauf konzentrieren, wie das politische System im Rahmen der mit dem Referendum von 1976 geschaffenen Verfassung noch verbessert werden kann. Ich bin auf dem selben Stand wie diese Kubaner. Das Buch konzentriert sich auf Kuba, sein Titel besagt aber, dass es sich auch auf andere Orte bezieht.
Kuba ist das Land, das ich hauptsächlich im Visier habe, aber nicht das einzige. Einige seiner Nachbarn, die ich auch studiere, sind Venezuela, Bolivien und Ekuador, die ebenfalls positive Beispiele für das sind, was Demokratie in Wahrheit bedeutet, wie die Einbeziehung der Macht des Volkes. Eine anderer Nachbar - ein sich sehr davon unterscheidender, wie Sie wissen, sind die Vereinigten Staaten. Der Untertitel Democracy in Motion [Demokratie in Bewegung] soll darauf hinweisen, dass ich Demokratie nicht als eine festgelegte Struktur betrachte, sie muss aufgrund ihrer eigenen Dynamik ausgewertet und bemessen werden. Wir müssen darauf achten, ob das politische System, in das sie eingebettet ist, wirklich partizipaktiv ist. Was würden sie jetzt über kubanische Demokratie und auch darüber sagen, wie sie sich im Vergleich zu anderen in der ganzen Welt befürworteten Modellen verhält? Offen gestanden gibt es auf diese Frage in einem Interview keine Antwort. Ich würde jeden daran Interessierten dazu einladen wollen, das Buch zu lesen. In seiner Vorstellung auf dieser Buchmesse pries Ricardo Alarcón de Quesada, der das Vorwort dazu schrieb und umfassende Kenntnis zu den relevanten Themen hat, den Autor wegen dessen akribischer Recherche und intellektuellen Integrität. Arnold August ist ein Mitglied der "Latin American Studies Association (LASA)", der "Canadian Association for Latin America" und der "Caribbean Studies (CALACS)" und des "Centre for Research on Cuba" an der Universität in Nottingham. 2013 erhielt er den "Felix Elmuza"-Preis, die höchste an einheimische und internationale Kollegen verliehene Auszeichnung des Kubanischen Journalistenverbandes. Zu den Websites, die die größte Zahl der Artikel von Herrn August aufweisen, gehört www.globalresearch.ca, die er "progressiv und eine der wichtigsten Internetseiten der Welt" nennt, wie auch seine eigene Homepage. Seine Artikel über die Cuban Five siehe: www.globalresearch.ca und www.democracycuba.com/Blog [sowie auf www.miami5.de auf Deutsch unter "Informationen" in der Rubrik "Publizisten" http://www.miami5.de/publizisten.html Anm. d. Ü.]
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb) Lesen Sie dazu auch die Rezension von Fernando auf dieser Website. |