"Es spielt keine Rolle, wer der Präsident der Vereinigten Staaten oder wer in Kuba im Amt ist. Nichts wird sich ändern zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten, bevor sie nicht die Sache mit den Fünfen lösen."
Dieser Satz seines kubanischen Reiseführers in Havanna gab Stephen Kimber den Anstoß für eine gründliche Recherche, um ein Sachbuch zu schreiben, das zu einem Agententhriller wurde, wie ihn nur das wahre Leben schreibt.
Durch die plastisch wiedergegebenen Fakten führt er uns in die Welt der Exilkubaner, ihrer berüchtigsten Vertreter, deren geheimer Paramilitärs und erklärt so ihren historisch gewachsenen Einfluss auf das Weiße Haus, ja auch auf europäische Politiker. Er lässt uns teilnehmen an einigen der geglückten und nicht geglückten Terroranschläge auf Kuba.
Und er beschreibt uns das riskante Doppelleben kubanischer Agenten, insbesondere das der "Cuban Five", der fünf Mitglieder eines Agentennetzwerks, die in den 1990ern im subtropischen Sumpf von Miami under Cover recherchierten, um ihr Heimatland vor geplanten Terroranschlägen zu warnen, wie und warum Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González dort gefasst und in einem Schauprozess in Miami zu horrenden Gefängnisstrafen verurteilt wurden.
Als die Originalausgabe des Buches, "What Lies Across the Water. The Real Story of the Cuban Five", 2013 erschien, sah es so aus, als sollte Gerardo Hernández, der höchstbestrafte der Fünf, im Hochsicherheitsgefängnis von Victorville, Kalifornien, sterben müssen.
Für die Ende November 2015 erscheinende deutsche Ausgabe konnte der Autor den glücklichen Ausgang der Geschichte der Fünf, die Wiedervereinigung auch der letzten drei noch Inhaftierten mit ihren Lieben und deren Rückkehr in ihr Heimatland hinzufügen.
Gleichzeitig belegt sein Buch jetzt, dass die Liebe dieser Menschen sowohl für einander als auch für das Recht ihres Heimalandes und die ausdauernde internationale Solidarität für deren gerechte Sache über den jahrzehntelangen reaktionären Hass gewisser Ewiggestriger siegen können.
Stephen Kimber ist Professor für Journalismus an der Universität von King’s College in Halifax und preisgekrönter Schriftsteller, Herausgeber und Rundfunksprecher. Er ist auch Autor eines Romans, "Reparations" und von zehn Sachbüchern.
Für das vorliegende Buch im Originaltitel "What Lies Across the Water. The Real Story of the ‚Cuban Five’" hat Stephen Kimber den kanadischen "Evelyn-Richardson-Preis" für das beste Sachbuch des Jahres 2014 gewonnen.