Adriana Pérez vertrat die "Cuban Five" auf dem UZ-Pressefest im Revierpark, Dortmund, mit Mut, Würde und Stolz

Adriana Adriana Pérez O’Connor, geb. 1970, Ehefrau von Gerardo Hernandez Nordelo, geb. 1965, trat am 21. und 22. Juni 2003 in der "Casa Cuba" auf dem UZ-Pressefest im Revierpark, Wischlingen, Dortmund auf.

Ursprünglich hatte Klaus Czyborra, Mitglied von ¡Basta ya! mit Unterstützung der Leitung der DKP ein Gesuch um die Haftbeurlaubung der Fünf bei den US-amerikanischen Behörden gestellt, um ihnen die Teilnahme am Pressefest der DKP zu ermöglichen, das natürlich abgelehnt worden war.

Wenn diese Ablehnung auch vorauszusehen war, so konnte allein der Versuch, die US-amerikanische Justiz auf die Anteilnahme an der Situation der Fünf aufmerksam machen.

Als Vertretung für die Fünf und ihre Angehörigen wurde daraufhin Adriana eingeladen.

Sie kam in Begleitung der kubanischen Botschaft und vertrat die "Cuban Five" mit Mut, Würde und Stolz.

Auf der Podiumsdiskussion unter der Moderation von Elfriede Haug, die am 21. um 12:30 begann. brachte Adriana ihren Zuhörern mit klaren, aber bewegenden Worten die Geschichte der Fünf nahe, die untrennbar mit der Geschichte des kubanischen Volkes verbunden ist, ohne ein einziges Mal in ihr Konzept zu sehen.

Sie betonte, dass die Fünf im Verlauf ihrer Ermittlungen innerhalb der Terrororganisationen in Südflorida das Leben vieler unschuldiger Menschen geschützt haben, nicht nur das Leben des kubanischen Volkes, sondern auch das der Touristen auf Kuba und das von US-Amerikanern.

Sie schilderte die Rechtsverletzungen, die an den Fünf seit ihrer Verhaftung am 12.9.1998 begangen wurden, die ungerechtfertigten Verurteilungen zu schweren Strafen, nach einem widerrechtlichen Schauprozess in Miami-Dade und deren Folgen für die Fünf tapferen Männer und ihre Familien.

Alle anderen Podiumsdiskussionsteilnehmern konnten Adrianas Aussagen bestätigen und um Angaben über die Rahmenbedingungen, unter denen die deutsche Kampagne zur Befreiung der Fünf arbeitet, ergänzen:

Frank Schwitalla, berichtete als Vorsitzender des Netzwerks Cuba - Informationsbüro e.V. über die Schirmherrschaft seiner Organisation für die Kampagne seit der Gründung von ¡Basta ya! im Dezember 2002 und nannte weitere Details über den uns bekannten Verlauf des Falles.

Marianne Schweinesbein berichtete als Vorsitzende der Freundschaftsgesellschaft BRD Kuba e.V. vor allem über die Zeit bis zur Gründung von ¡Basta ya! und wie man sich innerhalb der Freundschaftsgesellschaft um genaue Informationen zu dem Fall der Fünf bemüht habe.

Auf die Frage der Moderatorin: "Und was macht ¡Basta ya!?" antwortete die Verfasserin als dessen Vertreterin auf dem Podium, dass wir bisher vor allem Rechtsanwälte zur Unterstützung gewonnen haben, wie u.a. Eberhard Schultz aus Bremen, Verena Grundmann aus Berlin, Heinrich Hannover aus Bremen und Heinrich Comes aus Köln, dass wir uns weiter bemühen, die Mainstream-Presse zu gewinnen (über andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens), dass es in diesem Zusammenhang aber besonders wichtig sei, die US-amerikanische Bevölkerung auf den Fall aufmerksam zu machen, da man davon ausgehen könne, dass sich die Mehrheit der US-amerikanische Beölkerung gegen Rechtsverletzungen innerhalb ihres Landes aussprechen werde, bisher seien es dort vor allem gelungen, Mitglieder der Friedensbewegung zu alarmieren.

Eine der letzten Erfolgsmeldungen aus den USA war, dass der gesamte Stadtrat der Stadt Berkeley bei San Francisco den Antrag von Leonard Weinglass, ein neues Gerichtsverfahren für die Fünf an einem neutralen Ort, außerhalb von Miami anzuberaumen, mit einem entsprechende Schreiben an die US-Behörden unterstützt habe. Daher unterstützten auch wir die Spendenaktion unter Leitung von Gloria La Riva für die Anzeige in der New York Times.

Das bisherige Ergebnis unserer Sammlung innerhalb der deutschen Solidargemeinschaft sei ca. 900,-- Euro. Insgesamt werden aber 40.000,-- $ gebraucht.

Die Verfasserin unterstrich die Aussagen Adrianas mit ihrem Eindruck von der ungeheuren Integrationskraft der Fünf, sowohl für die kubanische Bevölkerung als auch für die internationale Solidarität.

Schließlich richtete Adriana an uns den dringenden Appell, den Fall der Fünf weiter bekannt zu machen, nicht nur innerhalb der Solidargemeinschaft mit Kuba.

Es bedürfe der breiten Öffentlichkeitsarbeit.

Auch Sie glaube, dass die US-amerikanische Bevölkerung grundsätzlich die Menschenrechte achte und vor allem die Rechte der Familie hochhalte. Daher sei es wichtig, sie über das Geschehene zu informieren. Das könne nur mit Hilfe der internationalen Solidargemeinschaft gelingen.

Sie bat uns daher, die geplante Anzeige auf der Titelseite von " The New York Times" mit Spenden zu unterstützen, um die Schweigemauer der Massenmedien zu durchbrechen.

(s. "Internationale Kampagne von Porto Alegre" unter "Informationen")

Gleichzeitig sei es erforderlich, nicht nur Rechtsanwälte, sondern möglichst viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu informieren, uns an Menschenrechtsgruppen, Frauenverbände, Parteien, kirchliche Organisationen, sogar an den Papst zu wenden, um auf die begangenen Menschenrechtsverletzungen an den Fünfen und ihren Familien aufmerksam zu machen.

Sie wies auf die erst kürzlich (vom Kubanischen Frauenverband unter Leitung von Wilma Espín) ins Leben gerufene Kampagne für das Besuchsrecht der Ehefrauen bei den politischen Gefangenen hin

und gab, auf Nachfrage der Moderatorin Auskunft über ihre persönliche Betroffenheit davon und die ihrer Leidensgenossin Olga Salanueva, der Frau von René González.

Sie berichtete, dass Olga eine fünfjährige Tochter habe, die ihren Vater leider nicht kennen könne, weil ihr, genau wie ihrer Mutter, der Kontakt mit ihm verboten sei.

(s. dazu "Treffen mit Olga Salanueva" vom 2.02.03 in Havanna unter "Informationen").

Sie selber habe ihren Ehemann seit 5 Jahren nicht gesehen, und sie seien ein noch junges Paar. Dreimal habe sie ein Einreisevisumin die USA beantragt, um ihn besuchen zu können, und dreimal sei es ihr nicht gewährt worden.

(Nachdem ihr bei ihrem ersten Einreiseversuch in die USA das Visum zunächst bewilligt worden war, wurde sie bei ihrer Ankunft im Flughafen vom FBI festgenommen, 11 Stunden lang verhört, um dann wieder nach Kuba ausgewiesen zu werden.)

Nicht zuletzt hob Adriana hervor, wie wichtig die Rehabilitation der Fünf vor der Weltöffentlichkeit für Kuba sei und für die internationale Solidargemeinschaft.

Die Verfasserin wies dann noch auf die in unmittelbarer Nachbarschaft von "Casa Cuba" ausliegenden Informationsmaterialien und Unterscriftenlisten hin, sowohl für die Befreiung der Fünf Kubaner als auch für das Besuchsrecht ihrer Frauen.

Als am nächsten Tag, bei der Podiumsdiskussion zu dem Thema, "Hände weg von Kuba", wieder von der Bedeutung des Falles der Fünf in diesem Kontext die Rede war, ergänzte der kubanische Botschafter, Seine Exzellenz Marcelino Medina, unsere Aussagen vom Vortag u.a. damit, dass der Fall natürlich gleichzeitig die Doppelzüngigkeit der Bush-Administration in ihrem "Kampf gegen Terrorismus" zeige.

Verf.: Josie Michel-Brüning
¡Basta Ya!

Podium

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