Das Wespennetz - oder warum Kuba Agenten nach Miami schickte
Im folgenden die wichtigsten Ereignisse, die während der Tätigkeit des Wespennetzes [Red Avispa] stattfanden [Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit]:
Am 14.Oktober 1990 landeten Gustavo Rodríguez Sosa und Tomás Ramos Rodríguez in Santa Cruz del Norte mit dem Befehl, Anschläge zu verüben. Ihre Waffen und ihr Propagandamaterial, das ihnen neben Geld in Miami von Higinio Diaz Anne, Chef der "Cuban Liberation Army" [Kubanische Befreiungsarmee], übergeben worden war, wurde von den kubanischen Behörden konfisziert. Am 15. Mai 1991 gründete der bekannte Terrorist José Basulto, seines Zeichens Söldner während der "Schweinebuchtinvasion" und ausgebildeter CIA-Agent, die "Brothers to the Rescue" [Brüder zur Rettung]. Er bat Präsident Bush, ihm drei Militärflugzeuge vom Typ 0-2 zur Verfügung zu stellen. Es handelte sich dabei um die Militärversion der Cessna, die auch im Krieg in El Salvador eingesetzt wurde. Die republikanische Kongressabgeordnete lleana Ross-Lethinen startete eine groß angelegte öffentliche Kampagne, bis die drei Flugzeuge zur Verfügung gestellt wurden. Auf einem Foto zu einem Artikel im Miami Herald vom 19. Juli 1991 zu einem Flug der "Brothers", bei dem der Herausgeber der Zeitung dabei war, sind deutlich die Buchstaben "USAF" [US Air Force - US-Luftwaffe] zu erkennen. Am 17. September 1991 reisten die Terroristen Alexis Lázaro Macías und Adalberto Ramos Monteagudo aus Miami in Kuba ein, um touristische Einrichtungen zu sabotieren und Touristen zu terrorisieren. Ihre Waffen und Radiosender wurden konfisziert. Am 29. Dezember 1991 reisten die Terroristen Eduardo Diaz Betancourt, Daniel Candelario Santo Venia und Pedro de la Caridad Álvarez Pedroso, Mitglieder der so genannten "Commandos L"-Gruppe, ein. Ihre Waffen und anderes Kriegsmaterial wurden konfisziert. Diese Männer waren zusammen mit 50 bis 60 anderen in einem Camp in der 168sten Straße von Miami ausgebildet worden. Am 4. Juli 1992 verließen einige Mitglieder von "Commandos-L", darunter Guillermo Casasus Toledo, Alejandro Basilio Pérez, José Eugenio Llameras Rondón und Antony "Tony" Bryant, die USA, um wirtschaftliche Ziele an der Küste von Havanna anzugreifen. Nachdem sie von einem kubanischen Patroullienschiff entdeckt worden waren, drehten sie ab. Vor den Gewässern von Varadero wurden sie von der US-Coastguard gerettet, nachdem ihr Schiff einen Maschinenschaden hatte. Das FBI konfiszierte Waffen, Karten und Videos und ließ die Terroristen laufen. Im Juli 1992 scheiterte der Versuch der "Partido Unidad Nacional Democrática" (PUND) [Nationaldemokratische Einheitspartei], Jorge Rodríguez Macías, alias "Tinguaro" einzuschleusen, der wirtschaftliche Ziele in Villa Clara angreifen sollte. Unterstützt wurde er von den "Brothers to the Rescue", die ihn über die Standorte der US-Coastguard informierten, damit er ungestört nach Kuba gelangen konnte. Am 9. September 1992 verhaftet das FBI einen kubanischstämmigen Terroristen wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Verstoßes gegen das "Law of Neutrality" [Neutralitätsgesetz]. Er wurde ohne Anklage wieder freigelassen. Am 7. Oktober 1992 griff ein Schiff mit 4 Mann Besatzung, darunter Guillermo Casasus Toledo, Miguel Hernández und Jesús Areces Bolívar, das Hotel Varadero Melia an. Die Terroristen wurden später verhaftet, vom FBI verhört und dann wieder freigelassen. Am 19. Oktober 1992 reisten die Terroristen Miguel Alfonso González, Eduardo González Torres und Gustavo David Torna Agudo aus Miami, gut bestückt mit Waffen und anderem militärischen Gerät, über Playa Carbo in der Provinz Sancti Spiritus in Kuba ein. Alles wurde konfisziert. Zur gleichen Zeit wurden drei andere mit Waffen und Sprengstoff für Kuba auf den Bahamas verhaftet. Es handelte sich um Rubén Darío López Castro, Iván Léon Rojas und Jesús Morales García. Sie hatten Miami am 17. Oktober verlassen. Im Januar 1993 wurden die Terroristen Enrique Rabade, Pastor Guzmán, Gelasio Laborio, Alias Santiago Burgos, Iván León Rojas und Oscar Pérez mit schweren MGs und anderen Waffen vor der kubanischen Küste von der US-Coastguard verhaftet und nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Am 7. Januar 1993 gabTony Bryant, Chef der Terrororganisation "Commando L" in einer Pressekonferenz in Miami bekannt, dass weitere Angriffe, insbesondere gegen kubanische Hotels geplant seien. Wörtlich sagte er: "von jetzt an befinden wir uns im Krieg mit Kuba," und warnte alle ausländischen Touristen davor, nach Kuba zu reisen. Am 2. April 1993 wurde der zypriotische Tanker "Mikonos" 7 Meilen nördlich von Matanzas von einem Schiff mit kubanischstämmigen Terroristen aus den USA beschossen. Der Anschlag war von der Terrorgruppe "Ejército Armado Secreto" (EAS) [Bewaffnete Geheimarmee] organisiert worden. Die Teilnehmer waren Rigoberto Acosta Díaz, José Méndez Mirabal, Guillermo Casasús Toledo und Rafael Carrera Manso. Am 18. Mai 1993 wurde der kubanische Luftraum durch ein Flugzeug der "Brothers" mit der Nummer: N8447 verletzt. Am 21. Mai 1993 verhaftete der US-Customs Service 9 Mitglieder der Organisation "Alpha 66" bei den Vorbereitungen zu einer Kubareise. Ihre Waffen und ihr Sprengstoff wurden konfisziert. Am 21. August schlug Richter Lawrence King das Verfahren gegen sie nieder. Es handelte sich um Alfredo Bacallao, Juan José Ortega, Joel Cano Díaz, Carlos Hernández, René Herrera, Jesús Hoyos, Ramón Mena, Orlando Suárez und Elvis Castellanos Im Mai 1993 planten die "Brothers", die Sprengung eines Hochspannungsmastes nahe San Nicolás de Bari in der Provinz Havanna. Im Oktober 1993 forderten die "Brothers" öffentlich dazu auf, Fidel Castro zu ermorden und Gewalttaten gegen Kuba zu begehen. Wörtlich hieß es: "die Risiken, die damit verbunden sind, werden akzeptiert". Andrés Nazario Sargén, Chef der Terrororganisation "Alpha 66" gab öffentlich bekannt, dass seine Organisation in letzter Zeit fünf Operationen gegen Kuba durchgeführt habe. Am 18. Oktober 1993 wurde der in den USA lebende Mexikaner Mario García Rubalcaba bei seiner Einreise in Kuba verhaftet. Er hatte von "Alpha 66" den Auftrag bekommen, Gewalttaten auf kubanischem Boden zu begehen. Am 7. November 1993 gab Humberto Pérez, Sprecher von "Alpha 66", in einer Pressekonferenz in Miami bekannt, dass ihr Krieg auf jeden Touristen, der die Insel besucht, ausgedehnt werde. Wörtlich: "Wir betrachten jeden, der sich in einem kubanischen Hotel aufhält, als unseren Feind." Am 11. März 1994 beschoss eine Gruppe von Terroristen aus Miami das Hotel "Guitart Cayo Coco ". Am 17. April 1994 flogen Flugzeuge der "Brothers" in extrem geringer Höhe über Havanna und warfen Rauchbomben ab. In den folgenden Monaten beging die selbe Gruppe mindestens sieben ähnliche Verletzungen des kubanischen Luftraums (u.a. Abwurf von Flugblättern, die zum Sturz der kubanischen Regierung aufrufen). Am 4. September 1994 infiltrierten die Terroristen José Benito Menéndez del Valle und Irelio Marcelino Barrosa Medina aus Miami die Gegend um Caibarién, Villa Clara, mit dem Ziel, Sabotageakte durchzuführen. Waffen und große Mengen von Militärgerät wurden beschlagnahmt. Am 6. Oktober, 1994 beschossen Mitglieder von "Alpha 66" von einem Boot aus das Hotel "Guitart Cayo Coco". Am 15. Oktober 1994 landeten die bewaffneten Terroristen Armando Sosa Fortuny, Lázaro González Caraballo, Pedro Guisao Peña, José Ramón Falcón González, Jesús Manuel Rojas Pineda, Miguel Díaz Bouza und Humberto Real Suárez auf dem Damm nach Cayo Santa Maria und ermordeten den kubanischen Wachmann Arcilio Rodríguez García. 2) Im November 1994 schmuggelten Luis Posada Carriles und fünf seiner Komplizen Waffen nach Cartagena de Indias in Kolumbien, um während des Iberoamerikanischen Gipfels Fidel Castro umzubringen. Nach eigener Aussage sei er nicht nah genug herangekommen. Am 11. November 1994 wurden die Terroristen Héctor la Roque Ríos, Sara Mayelín Euwod Rodríguez, alias "Mayita" und Guillermo Eugenio Barbón González in Varadero verhaftet, nachdem sie illegal eingereist waren. Ihnen wurden Waffen und Munition abgenommen. Am 2. März 1995 wurden Santos Antonio Martínez Rueda und José Enrique Ramírez Oro von der CANF an der Küste, nahe Puerto Padre, Las Tunas, verhaftet. Sie führten 51 pounds [gut 23 kg] Sprengstoff mit sich. Am 20. März 1995 wurden auf dem Flughafen "José Martí" in Havanna die Terroristen Santos Armando Martínez Rueda und José Enríquez Ramírez Oro festgenommen. Sie waren am 12. März mit falschen Pässen eingereist und hatten eine Bombe im Hotel "Sol Palmeras" gelegt, die aber rechtzeitig entschärft werden konnte. Am 20. Mai 1995 wurde das "Guitart Cayo Coco Hotel" schon wieder angegriffen. Einige Tage später bekannte sich "Alpha 66" zu dieser Aktion. Am 13. Juli 1995 drangen organisiert von den "Brothers" 11 Schiffe, 6 Kleinflugzeuge und 2 Helikopter in kubanische Gewässer bzw. in den kubanischen Luftraum ein. Eines der Flugzeuge warf über dem Zentrum von Havanna Propagandamaterial ab. Am 16. Dezember 1995 wurden die Terroristen René Cruz und Rafael García in den USA verhaftet. Sie beendeten gerade ihre Vorbereitungen, heimlich über Pinar del Rio nach Kuba einzureisen, um dort Terroranschläge auszuführen. Waffen und Sprengstoff wurden beschlagnahmt, die Männer frei gelassen. Am 9. Januar 1996 starteten zwei Kleinflugzeuge in Opa-locka, Florida, und verletzten kubanischen Luftraum. Am 12. Januar 1996 wurde ein in den USA wohnender Kubaner verhaftet, als er Sprengstoff von Havanna nach Pinar del Rio schaffte. Am 13. Januar 1996 verletzten mehrere Flugzeuge der "Brothers" den kubanischen Luftraum über Havanna. José Basulto dazu wörtlich: "Sie behaupten, ich wäre in den kubanischen Luftraum geflogen, etwas, das jeder weiß und ich nie abgestritten habe." Am 23. Januar 1996 ließen die US-Behörden ein Schiff mit fünf bewaffneten Männern bei Marathon Key untersuchen. Nach eigenen Angaben wollten sie nach Kuba. Die PUND-Mitglieder Marcelino Crespo, Ex-Mitglied von "Omega-7", Jorge Rodríguez Muro, Ramón Cordero, Pedro Pablo Pulido und Rey "King" Castellanos kamen noch am selben Tag frei. Am 11. Februar 1996 beschoss ein aus den USA kommendes Schiff die Küste von Kuba und wurde danach von der kubanischen Küstenwache aufgebracht und die Besatzung bestehend aus Efraín Roberto Rivas Hernández, Marcelino Rodríguez Vázquez und Joel Cano Díaz [alle von PUND] festgenommen.
Am 24. Februar 1996 verletzten drei Flugzeuge der "Brothers" den kubanischen Luftraum. Zwei von ihnen wurden abgeschossen. Vier Männer starben. José Basulto, im dritten Flugzeug, hielt sich diskret hinter der Demarkationslinie und entkam. In den 20 Monaten davor hatte es mindestens 25 Verletzungen des kubanischen Luftraums gegeben.
"Denkt ihr, dass es Gerardo Hernández war, der die Kubaner warnte?" fragte der Rechtsanwalt. "Das war es aber, weswegen er angeklagt wurde, das als Teilnahme an der Verschwörung zum Mord galt. Es war nicht Gerardo Hernández. Es hat sich herausgestellt, dass es das FAA [Bundesluftfahrtministerium] der Vereinigten Staaten war, das die Kubaner benachrichtigte, dass Flugzeuge kämen. Gerardo Hernández hatte damit nichts zu tun. An diesem Tag setzten die Maschinen ihren Flug, trotz der Warnungen, in Richtung kubanischen Territoriums fort," erklärte Weinglass. "Die Kubaner starteten ihre MIGs, Basulto kehrte um, und die MIGs schossen die beiden anderen Flugzeuge ab. Basulto hatte sein Tonbandgerät im Cockpit wegen dieser ‚erfolgreichen' Mission über Kuba eingeschaltet. Das Tonband lief, als sich die MIGs näherten und man hört ihn lachen, als die beiden anderen Flugzeuge angegriffen wurden..."
Am 26. Juni 1996 bestätigte der Chairman des Untersuchungsausschusses während einer Sitzung der International Civil Aviation Organization (ICAO), dass mindestens eines der "Brothers"-Flugzeuge immer noch die Insignien der US-Air Force trug. Kuba hätte also diese Aktion durchaus als militärischen Angriff der Vereinigten Staaten werten können. Ergebnisse 3.1 Die kubanischen Behörden meldeten den Behörden der Vereinigten Staaten mehrfache Verletzungen des kubanischen Luftraums, die von Flugzeugen aus den Vereinigten Staaten an sieben verschiedenen Tagen im Zeitraum vom 15. Mai 1994 bis zum 4. April 1995 ausgingen, und forderten die Vereinigten Staaten auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Verletzungen zu beenden. 3.2 Mindestens ein Flugzeug mit der Nummer N2506 überflog am 13. Juli 1995 in geringer Höhe die Innenstadt von Havanna und warf Flugblätter und religiöse Abzeichen ab. Kuba forderte die Vereinigten Staaten auf, derartige Verletzungen zu verhindern. 3.3 In einer öffentlichen Erklärung vom 14. Juli 1995 verkündet die kubanische Regierung ihre feste Entschlossenheit, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um provokante Aktionen zu verhindern, und warnt, dass jedes Flugzeug, dass in den kubanischen Luftraum eindringt, abgeschossen werden könnte. 3.4 Laut der kubanischen Behörden hätten zwei Leichtflugzeuge am 9. und 13. Januar 1996 den kubanischen Luftraum verletzt und Flugblätter abgeworfen, die auf kubanisches Territorium gefallen wären. Laut der Aussage des Piloten vom Flugzeug N2506 wären am 13. Januar 1996 eine halbe Millionen Flugblätter abgeworfen worden, an beiden Tagen habe man sie außerhalb der 12-Meilenzone abgeworfen und der Wind habe sie nach Havanna getragen.
3.5 Vor dem 24. Februar 1996 gaben die Behörden der Vereinigten Staaten öffentliche Erklärungen und NOTAMs heraus und leiteten rechtliche Maßnahmen gegen den Piloten von N2506 ein. 3.8. nach den Ereignissen vom 9. und 13. Januar 1996 stellten die Behörden Kubas fest, dass die "Brothers to the Rescue" unter der Kontrolle der Regierung der Vereinigten Staaten standen, der Kommandant der Flugabwehr und der Luftwaffe Kubas wurde instruiert, Verletzungen des kubanischen Luftraums nicht länger zu tolerieren, und wurde autorisiert, falls so etwas wieder vorkäme, persönlich über einen militärischen Eingriff zu entscheiden und [die Eindringlinge] notfalls abschießen zu lassen. 3.9 Am 23. Februar 1996 alarmierte das Außenministerium der Vereinigten Staaten die FAA/AIA wegen der gespannten Lage in Kuba und der Möglichkeit, dass die "Brothers to the Rescue" versuchen könnten, unautorisiert in kubanischen Luftraum zu fliegen. Die FAA/AIA alarmierte das FAA-Hauptquartier, FSDO, FAA in Miami und den militärischen Verbindungsoffizier von Miami ARTCC. Am 21. August 1996 wurde der US-Bürger Walter Van Der Veer, der heimlich Militärgerät nach Kuba gebracht hatte, in Kuba verhaftet. Am 16. September 1996 wurde Pedro Pablo Pulido Ortega, der über Punta Alegre, Ciego de Ávila, in einem Boot Waffen und große Mengen anderes Militärgerät eingeführt hatte, verhaftet. Am 21. Oktober 1996 überflog ein Kleinflugzeug vom Typ SS-RR Reg.Nr. N3093M im Besitz des US-State Departments den internationalen Flugkorridor von Gírón International und versprühte eine Substanz, die den Pflanzenschädling "Thrips Palmi Karny" enthält. Die Folge waren der Verlust von Zehntausenden Tonnen Kartoffeln. Im November 1996 strahlte Kanal 23 des Fernsehsenders Miami Television ein Interview mit Luis Posada Carriles und Orlando Bosch Ávila aus, in dem beide betonten, dass sie beabsichtigten, ihre Terrorakte gegen Kuba fortzusetzen. Zu der Zeit wohnte Luis Posada Carriles in El Salvador und leitete von da aus die folgenden Anschläge, weswegen sie nicht vom "Red Avista" verhindert werden konnten. Am 12. April 1997 detonierte eine Bombe im Hotel "Meliá Cohíba" in Havanna. Am 30. April 1997 explodierte eine weitere Bombe im "Meliá Cohíba" Am 12. Juli 1997 gab es Bombenanschläge sowohl im Hotel "Capri" als auch im "Nacional Hotel" Am 4. August 1997 traf es wieder das "Meliá Cohíba". Am 11. August 1997 veröffentlichte die gesamte Presse von Miami ein Statement der CANF, in dem diese ihre uneingeschränkte Unterstützung für diese Anschläge zusagt. Der Chairman der Organisation wörtlich: "Wir halten das nicht für Terrorakte" und er erklärte, dass jeder Akt gegen Kuba legitim sei. Am 22. August 1997 wurde das Aktionsfeld auf Varadero ausgedehnt und dort eine Bombe im Hotel "Sol Palmeras" gezündet. Am 4. September 1997 detonierten gleich mehrere Bomben und zwar in den Hotels "Triton", "Chateau Miramar" und "Copacabana". Letztere tötete den jungen italienischen Touristen Fabio Di Celmo. Am selben Tag explodierte eine Bombe im Restaurant "La Bodeguita del Medio". Am 10. September 1997 gab die kubanische Regierung die Verhaftung von Raúl Cruz Léon bekannt, der verantwortlich für sechs Bombenattentate ist, einschließlich desjenigen, das den Italiener tötete. Cruz Léon gab an, für jede Bombe 4500 US$ erhalten zu haben. Am 19. Oktober 1997 wurde in einem Touristenbus eine Bombe gefunden.
Am 27. Oktober 1997 brachte die US-Coast Guard westlich von Puerto Rico das Schiff "La Esperanza" mit jeder Menge militärischer Waffen, Uniformen und Nachtsichtgläsern auf. Darunter auch zwei Gewehre Kaliber 0.5 mit Stativ, die normalerweise vom Militär gegen Fahrzeuge und Flugzeuge in großer Entfernung eingesetzt werden. Ein Besatzungsmitglied des Schiffes, Angel Alonso Alemán aus Miami, sagte, sie seien auf dem Weg zur Insel Margarita, Venezuela, um Fidel Castro umzubringen, der dort am Iberoamerikanischen Gipfel teilnähme. Am 30. Oktober 1997 fand man in einem Kiosk im Flughafen "José Martí" in Havanna eine Bombe. Zwei Männer aus El Salvador und Jorge Venancio Ruiz und Marlon Antonio González Estrada aus Guatemala wurden verhaftet. Alle unterhielten Beziehungen zu Posada Carriles. Am 16. November 1997 veröffentlichte Juan O. Tamayo im Miami Herald eine von dieser Zeitung in Auftrag gegebene Untersuchung, die bewies, dass die Anschläge auf kubanische Hotels und Restaurants von Luis Posada Carriles in El Salvador geplant und von dort aus geleitet und von "wohlhabenden Geschäftsleuten" in Miami finanziert worden waren. Zuvor hatte die US-Presse versucht, den Eindruck zu erwecken, die Anschläge seien von der innerkubanischen Opposition begangen worden. Am 28. Mai 1998 landeten Ernestino Abreu Horta und Vicente Marcelino Martínez Rodríguez mit jeder Menge Waffen und Kriegsmaterial in Santa Lucía, Pinar del Rio.
Am 6. Mai 1998 übergibt der kolumbianische Literaturnobelpreisträger Gabriel García Marquez dem Weißen Haus eine Botschaft mit den vom "Red Avispa" aufgedeckten Terrorplänen gegen kubanische und US-amerikanische Einrichtungen. Daraufhin beauftragt die Clinton-Administration das FBI mit der Aufklärung.
Das Treffen war am Mittwoch, dem 6. Mai, um 11:15 Uhr in den Büroräumen von McLarty im Weißen Haus. Die drei angekündigten Beamten des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) empfingen mich: Richard Clarke, leitender Direktor für multilaterale Angelegenheiten und Berater des Präsidenten bei allen Themen der internationalen Politik, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus und Drogen; James Dobbins, leitender Direktor des NSC für inneramerikanische Angelegenheiten mit Botschafterrang und Berater des Präsidenten für Lateinamerika und die Karibik, und Jeff Delaurentis, Direktor für inneramerikanische Angelegenheiten des NSC und Berater zum Thema Kuba. Zu keinem Augenblick ergab sich die Chance zu fragen, warum Berger nicht dabei war. Die drei Funktionäre behandelten mich freundlich und hochprofessionell.
Am 16. und 17. Juni 1998 fanden mehrere Treffen von Vertretern der kubanischen Regierung dem FBI und anderen US-Regierungsagenturen in Havanna statt. Dabei wurden Informationen über die Terrorakte, die von den USA aus gegen Kuba durchgeführt wurden, übergeben. Man händigte präzises Beweismaterial aus, 60 Seiten mit Akten über 40 in Kuba geborene Terroristen, wovon die meisten in Miami leben und Angaben darüber, wie sie zu finden sind. Die US-Vertreter nahmen ebenfalls drei 2-Gramm-Muster der Sprengstoffsubstanz aus den Bomben mit, die jeweils im Melia Cohiba Hotel am 30. April 1997 und am 19. Oktober 1997 in einem Touristenbus entschärft worden waren, sowie das Sprenggerät, das am 4. März 1998 bei zwei guatemaltekischen Terroristen beschlagnahmt worden war. Das FBI erhielt auch Tonbandaufnahmen von 14 Telefongesprächen von Luis Posada Carriles, in denen er Informationen über Terroranschläge auf Kuba lieferte. Ebenfalls wurden Informationen darüber zur Verfügung gestellt, wie Posada Carriles gefunden werden kann, seine [jeweiligen] Heimatadressen, Orte, die er regelmäßig aufsuchte, die Marken und Nummernschilder von Autos, die er in El Salvador, Honduras, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Guatemala und Panama fuhr. Inzwischen hatte der neue FBI-Sonderagent von Miami, der besagte Héctor Pesquera, alle Ermittlungen gegen die exilkubanische Mafia einstellen lassen und beschäftigte sich nur noch mit der Fahndung nach "kubanischen Spionen". Davon, dass direkt in seiner Nachbarschaft die Bande von Mohammed Atta für den Anschlag vom 11. September 2001 übten, bekam er nichts mit. Am 12. Juli 1998 veröffentlichte die New York Times ein Statement des Cubano-Amerikaners Antonio Jorge Álvarez, nachdem das FBI Informationen, die er geliefert hatte, nicht weiter verfolgte. Er hatte das FBI davon informiert, dass in seiner Fabrik in Guatemala sowohl das versuchte Attentat auf Fidel Castro als auch die Bomben in Havanna von einer Gruppe um Posada Carriles vorbereitet worden waren. Wörtlich: "Ich riskiere meinen Beruf und mein Leben, und die tun gar nichts." Am 12. u. 13. Juli 1998 gab Posada Carriles in einem Interview mit der New York Times zu, die Bombenattentate organisiert zu haben. Außerdem bestätigte er, dass die CANF die Operationen finanziert hatte und dass sich der Chef Jorge Mas Canosa persönlich um den Geldfluss und die logistische Unterstützung gekümmert habe. Wörtlich: "Mas Canosa hat alles kontrolliert, wann immer ich Geld brauchte, sagte er, er würde mir $5.000, $10.000 oder gar $15.000 geben, und er tat es." Er gab auch zu, Cruz León bezahlt zu haben. Auf den getöteten Italiener angesprochen meinte er nur: "der Mann war zur falschen Zeit am falschen Ort". Am 23. Juli 1998 veröffentlichte die Presse in Miami einen Artikel unter dem Titel "In den USA führen Anti-Castro-Anschläge selten ins Gefängnis" und bringt eine ganze Reihe von Anschlägen, mit Namen der Täter, ohne dass diese je bestraft wurden. Am 2. August 1998 erklärte Posada Carriles in einem Interview in der Sendung "Opposing Points of View" [Gegensätzliche Ansichten] für CBS News, dass er beabsichtige, weitere Anschläge gegen kubanische Einrichtungen zu lancieren, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Insel.
Am 12. September 1998: wurden 10 Mitglieder des "Red Avispa" in einer spektakulären Aktion unter Leitung des FBI-Sonderagenten Héctor Pesquera verhaftet.
Fußnoten: Josie Michel-Brüning und Dirk Brüning
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