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Druckausgabe vom 6. Mai 2004

Auf nach Kuba in diesem Sommer:

Mehrere Gruppen planen Kampfansage an die US-Reisebeschränkungen

Von Minnie Bruce Pratt

Eine Koalition von Aktivisten der IFCO / Pastors vor Peace (Inter-religious Foundation for Community Organization) [Religionsübergreifende Stiftung für eine gemeinschaftliche Organisation / Pastoren für den Frieden], dem National Commitee to free the Cuban Five [Nationales Komitee zur Befreiung der Cuban Five] und der Venceremos [wir werden siegen] Brigade werden sich am 19. Juli bei einem historischen Durchbrechen der US-Blockade gegen Kuba vereinigen. Nach ihrer Rückkehr von der revolutionären Insel werden die Delegationen gemeinsam die USA wieder zu betreten.
Keine der Delegationen wird einen Antrag auf die Erlaubnis, nach Kuba reisen zu dürfen, an die US-Regierung stellen, und alle werden die Reisebeschränkungen zurückweisen, wenn sie gemeinsam die Grenze nach Texas überschreiten. Ab sofort werden die Delegationen Anträge für die Teilnahme an dieser mächtigen Herausforderung annehmen.

BUSHS NEUER KRIEG GEGEN KUBA

Die 1961 zur Untergrabung der revolutionären Regierung verhängte Wirtschaftsblockade ist immer noch in Kraft und geniest die Unterstützung sowohl von George W. Bush, als auch von John Kerry. Jetzt hat die Bush-Administration die Attacken verstärkt, um den Zugang zu Informationen über Kubas Leistungen bei der Umgestaltung von Kultur, Wissenschaft und sozialem Leben zu unterbrechen. 2003 untersuchte eine von Außenminister Colin Powell geleitete Kommission weitere Möglichkeiten, die Kubanische Revolution zu stürzen.
Die "Homeland Security" begann damit, einige der 44.000 legal aus den USA nach Kuba reisenden Menschen zu verhören und zu drangsalieren. Obwohl beide Häuser des Kongresses gegen die Verschärfung der Reisebeschränkungen gestimmt hatten, führt das "Treasury Department's Office of Foreign Assets Control (OFAC)" [Amt für ausländische Vermögenskontrolle des Finanzministeriums] einige Tausend schwebende Verfahren gegen "illegal" auf die Insel Reisende. (www.venceremos.org).
Kubanischen Künstlern werden Visa in die USA verweigert, das letzte Mal traf es den 76-jährigen Ibrahim Ferrer, Mitglied des Buena Vista Social Club. Er war für den Grammy nominiert, durfte aber an der Feier nicht teilnehmen. Unter dem Vorwand der wirtschaftlichen Blockade hat OFAC versucht, wissenschaftliche Zeitschriften daran zu hindern, wissenschaftliche und andere Publikationen aus Kuba zu drucken.
Aber die drei Organisationen sind bereit, die Beschränkung von Information und Reisen zu durchbrechen, damit andere sich in Solidarität mit dem kubanischen Volk anschließen können.

KUBA IST NICH ALLEIN

1988 begann IFCO / Pastors for Peace damit, humanitäre Hilfe für Lateinamerika und die Karibik zu leisten, und hat seit dem sowohl 38 solcher Karawanen nach Mexiko und Mittelamerika und 14 nach Kuba durchgeführt, als auch viele Delegationen und Arbeitsbrigaden finanziell unterstützt.
Gründer und Exekutivdirektor Rev. Lucius Walker sagt, dies Ereignis sei ein Schritt vorwärts für die Gemeinschaft der Kuba-Solidarität, und beteuert: "Ich habe immer geglaubt, dass die absolute Übereinstimmung innerhalb der Solidaritätsgemeinde, es abzulehnen, Lizenzen [zum Reisen] zu beantragen oder sich von der kriminellen US-Politik einschüchtern zu lassen, letztlich zur Beendigung der Blockade führen wird, ich hoffe, dass andere Gruppen ermutigt werden, später an dieser Aktion der drei Gruppen teilzunehmen, sodass wir vielleicht an die 500 Leute werden, die gemeinsam ,nein’ zur Blockade sagen."
Während des Junis und Julis 2004 wird die IFCO / Pastors for Peace Freundschaftskarawane nach Kuba in 120 Städte der USA fahren, um Tonnen von Arzneimitteln, Computern und Schulbedarf zu sammeln. Die Leute, die an der Karawane teilnehmen, werden neun Tage in Kuba bleiben und dann gemeinsam die Grenze wieder überschreiten. Informationen dazu unter: www.ifconews.org.
Dies ist das 35ste Jahr, in dem die Venceremos Brigade, die älteste Kuba-Solidaritäts-Organisation, ein Kontingent abgestellt hat, das Seite an Seite mit Kubanern arbeiten und damit die Politik der US-Regierung gegen die Insel herausfordern wird. Über 8000 Menschen waren bereits Brigadisten, und die Brigade fordert ehemalige Teilnehmer auf, sich an diesem Jubiläumskontingent zu beteiligen.
Während der ersten zwei Juliwochen werden die afrikanischen Wurzeln von Kubas Geschichte und der heutigen Gesellschaft, mit Reisen nach Havanna und Santiago de Cuba, den Schwerpunkt der Arbeit der Brigade bilden. Für mehr Informationen sehen Sie bitte unter: www.venceremosbrigade.org.

BEFREIT DIE FÜNF!

Die dritte teilnehmende Gruppe ist das "National Free the Five Committee", das gegründet wurde, um Gerechtigkeit für Fernando González, René González, Antonio Guerrero, Gerardo Hernández und Ramón Labañino zu erreichen. Die Fünf wurden 2001 von einem US-Gericht wegen Verschwörung verurteilt, nachdem sie rechtsradikale anti-kubanische Organisationen in Miami unterwandert hatten, um deren gewalttätige Pläne gegen Kuba zu vereiteln.
Orlando Requeijo Gual, Kubas Botschafter bei den Vereinten Nationen, hat berichtet, dass bei dieser Art von rechtsradikalem Terror, den die Fünf untersuchen sollten, in Kuba 3478 Menschen getötet und 2099 verletzt wurden. Eine US-Administration, die für sich beansprucht, einen weltweiten "Krieg gegen den Terrorismus" zu führen, klagte die Fünf an und lässt rechtsradikale Terroristen, über deren Aktivitäten sie alle Details kennt, frei herumlaufen.
Gloria La Riva, Koordinatorin des Komitees "Free the Five" sagte: "Unser Ziel ist es, dass jeder Teilnehmer der Reise ein Aktivist für die Fünf wird, dass jeder mehr über das kubanische Gesellschaftssystem lernt und mit mehr Kenntnissen und Verständnis zurückkommt, um den Fall in den USA zu erklären."
La Riva pries das gemeinschaftliche Durchbrechen der Blockade durch die drei Organisationen, was nach ihrer Meinung eine ganze Anzahl anderer Aktivitäten auslösen werde, wie z.B. Informationen, wie der Kampf zu Hause weiter geführt werden kann, um Kuba zu unterstützen und die Fünf zu befreien.
Diejenigen, die mit nach Kuba kommen, werden Familienmitglieder der Fünf treffen, um vertrauter mit deren Freunden und Kollegen zu werden, werden mit Menschen sprechen, die von Terrorakten aus Miami betroffen sind, und werden etwas über das Kuba lernen, das die Fünf verteidigt haben.
La Riva betonte, dass die Unterstützung der Fünf Bestandteil der fortgesetzten Wachsamkeit für Kubas Sicherheit war. 2000 wurden vier Kubano-Amerikaner in Panama verhaftet, die einen Mordanschlag auf Fidel Castro vorbereiteten. Auf intensiven Druck der USA gab ihnen ein panamaischer Richter nur leichte Haftstrafen. Einer der verurteilten, Luis Posada Carriles, hatte 1976 auch die Sprengung eines Flugzeuges der Cubana de Aviacion geplant, bei der 73 Menschen getötet wurden.

REVOLUTIONÄRE HOFFNUNG

Die USA möchten gerne Kuba, das Licht der Hoffnung für die verarmten Völker der Karibik, Mittelamerikas und Lateinamerikas, auslöschen. Die Bush-Administration versucht immer noch, Kuba - wie sie es mit Haiti getan haben - durch eine Wirtschaftsblockade, durch einen Staatsstreich mit anschließender Invasion, zu überwinden, genau wie der Versuch eines Staatsstreichs gegen die bolivarianische Revolution von Hugo Chávez in Venezuela.
Aber die Venceremos Brigade, das Komitee Free the Five und IFCO / Pastors for Peace sind bereit, Aktivisten mit nach Kuba zu nehmen, damit sie aus erster Hand sehen und nachher anderen berichten können, was die Kubaner für sich und letztlich die Welt mit ihrer Revolution geschaffen haben.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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