MIAMI FBI terrorist CONNECTION

 

Jean-Guy Allard

Vorwort

Die Doppelmoral des FBI gegenüber dem Terrorismus

Seit mehr als 45 Jahren ist Kuba das Opfer ständiger Aggressionen der USA. Diese manifestieren sich in einer erbarmungslosen Blockade, einer zurückgeschlagenen Invasion in der Schweinebucht 1961 und einer langen Reihe von Terrorangriffen aus Miami mit Duldung der US-Behörden. Das Zünden von Bomben in wichtigen Geschäften, Bombenabwürfe aus der Luft auf Zuckerrohrfelder und Raffinerien, die Aufstellung bewaffneter Banden, Vergiftung von Getreide und Vieh, Produktion von schädlichen Bakterien für Menschen und Tiere und Angriffe auf touristische Einrichtungen, alles Vorstellbare wurde in diesen fortgesetzten Operationen der US-Geheimdienste für annehmbar erachtet, was zu Hunderten von Toten und Verwundeten führte.
Aktionen mit dem Ziel, die Kubanische Revolution auszumerzen, angefangen mit ihrem Lider Fidel Castro, begannen in dem Augenblick, als die Truppen des Diktators Fulgencio Batista im Januar 1959 besiegt wurden. Bisher waren diese annexionistischen Interventionen gewaltige Fehlschläge, was das Weiße Haus zwang, auf andere Arten der Aggression zurückzugreifen. Der Krieg dauert jetzt schon Jahrzehnte, ein schmutziger Krieg, ein perverser Krieg, der im Laufe der Zeit viele Gesichter annahm und in dem jedes Mittel eingesetzt wurde. Die Unterstützung fanatischer Gruppierungen in Südflorida durch die USA, fast alle wurden von der CIA selbst gegründet, beinhaltet auch eine breite Propagandakampagne mit dem Ziel, das Image der Kubanischen Revolution zu zerstören und die Schaffung einer "bewaffneten Opposition", deren Söldner mit dem fälschlichen Namen "Freiheitskämpfer" betitelt werden.
Dieses Buch zeigt, dass, während die diversen Geheimdienste der US-Regierung behaupten, sie beobachteten Terroristen, die die USA bedrohen, das FBI in Südflorida sich offen mit denen verbrüdert, die die CIA dazu ausgebildet hat, gegen Kuba oder irgend ein anderes Land, das seine Souveränität verteidigt, zu agieren.
Das ist nicht Neues. Die CIA machte das so mit Vietnam, Nicaragua, El Salvador und Chile und jetzt mit Venezuela. Die eindeutigen Verbindungen der Attentäter von Staatsanwalt Danilo Anderson zum Mafiamilieu kubanischer Extremisten in Miami ist nur ein Beispiel für diese uralte Destabilisierungstechnik.
Die Toleranz der US-Regierung gegenüber diesem terroristischen Phänomen in Südflorida, offenbart sich in dem schlecht getarntesten offiziellen Schutz, den der internationale Terrorist Luis Posada Carriles und sein Netzwerk genießen, das mehr und mehr Miami zur Terror-Hauptstadt des Kontinents macht.
Hier eine Illustration des derzeitigen Zynismus' der US-Administration: Einer der ältesten cubano-amerikanischen Freunde von George Bush sen. - eine Beziehung, die zurückreicht bis in die Tage, als der frühere CIA-Chef noch Kubaner für die CIA rekrutierte - ist Felix Rodríguez Mendigutía, ein Typ, der in Vietnam gefoltert und Heroin geschmuggelt hatte, der an der Operation Condor teilnahm und gemeinsam mit Posada Carriles am Flughafen Ilopango in El Salvador Kokain gegen Waffen tauschte, was zum Iran-Contra-Skandal führte. Ein Mann, der auch Autor eines Verbrechens von indiskutabler Feigheit ist. Felix Rodríguez Mendigutía ordnete am 8. Oktober 1967 kaltblütig die Erschießung von Ernesto Che Guevara in Bolivien an.
Während sich Mohamed Atta, ein vermutlicher Al-Kaida-Chef, und seine Bande in Südflorida nur wenige Kilometer vom FBI-Hauptquartier entfernt niederließen und zu Piloten ausgebildet wurden, war der Direktor dieser Bundespolizeibehörde damit beschäftigt, "kubanische Spione" zu jagen. Auf ziemlich verdächtige Weise, achteten seine Spezialisten für Spionageabwehr monatelang nicht auf Atta und seine Komplizen.
Die kubanische Regierung hatte, um sich gegen die ständigen US-Aggressionen zu schützen, mit ihren Agenten das antikubanische Söldnernetzwerk in Florida unterwandert, um Angriffe auf die Insel zu verhindern.
Am 12. September 1998 verhafteten FBI-Agenten fünf der kubanischen Anti-Terror-Agenten in Miami und beschuldigten sie ohne jeden Beweis, in den USA zu spionieren. Um die Moral dieser fünf Gefangenen zu brechen, setzte das FBI zwei Jahre lang, unter Verletzung sämtlicher Strafgesetze und internationaler Konventionen gegen Folter und grausame, inhumane und erniedrigende Behandlung, eine Reihe von Erpressungsmanövern ein.
Das Verfahren gegen René González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero und Fernando González begann am 22. November 2000 in Miami und dauerte über ein Jahr, inmitten einer feindseligen Atmosphäre gegen die Angeklagten, dank einer Presse, die von den fanatischsten Elementen der kubanisch-amerikanischen Gemeinde dominiert wurde.
Während des gesamten Verfahrens erlaubte weder die Richterin noch der Staatsanwalt die Zulassung von Beweismitteln, die die Duldung des antikubanischen Terrorismus' demonstriert hätten - eine Duldung, die die Aktivitäten der fünf kubanischen Angeklagten rechtfertigt. Die US-Presse schwieg zu all' den Unregelmäßigkeiten und Ungerechtigkeiten rund um den Prozess. Das FBI hatte die Fünf seit ihrer Verhaftung 17 Monate in Isolationshaft gehalten. Heute sitzen sie aus purer Grausamkeit in fünf verschiedenen Gefängnissen des riesigen US-Territoriums, Familienbesuche sind entweder ganz verboten oder je nach Fall stark eingeschränkt.
Diese Untersuchung illustriert sehr deutlich die Doppelmoral des FBI im Kampf gegen den internationalen Terrorismus.

KAPITEL I: Die Spur des Al'Shehhi
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