AUFRUF
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Internationale Kampagne für das Recht von zwei kubanischen Frauen, ihre in den USA inhaftierten Ehemänner besuchen zu dürfen
Seit dem 12. September 1998 verbüßen fünf Kubaner ungerechte Strafen, weil sie terroristische Organisationen kubanisch-amerikanischen Ursprungs mit Sitz in Miami beobachtet haben, die über Jahrzehnte hinweg Hunderte von Terrortaten begangen haben, die den Tod oder die Invalidität von 5 000 kubanischen Bürgern zur Folge hatten. Zu den ungerechten und übermäßigen Verurteilungen, die sich auf vier Verurteilungen zu Lebenslänglich zuzüglich 74 Jahren Haft summieren, ist eine grausame Bestrafung gegenüber den Familienangehörigen hinzugekommen, indem den Besuchen von Müttern, Ehefrauen und Kindern Hindernisse in den Weg gelegt werden. In der Mehrzahl der Fälle wird durchschnittlich nur ein Besuch pro Jahr ermöglicht. Diese nicht hinnehmbare Verletzung des Rechts eines jeden Gefangenen und des Rechts der Angehörigen stellt sich noch viel schlimmer dar im Falle von zwei der Gefangenen, nämlich René González und Gerardo Hernández, denen man die Besuche seitens ihrer Ehefrauen verweigert. Olga Salanueva, Ehefrau von René, hat ihren Ehemann seit sechs Jahren nicht besuchen können. Adriana Pérez, Ehefrau von Gerardo, hat diesen seit dem Zeitpunkt seiner Verhaftung nicht besuchen dürfen. Olga und Adriana sind vorbildliche kubanische Bürgerinnen. Beide haben siebenmal Visa beantragt und siebenmal hat die US-Regierung sie ihnen veweigert. Die US-Regierung hat aber nicht den geringsten Grund, diesen Familien das Recht zu verweigern, sich zu treffen. In der englischen Ausgabe des Buches "Briefe der Liebe", das die Korrespondenz zwischen den Fünf, ihren Ehefrauen und ihren Kindern enthält, sagt uns die nordamerikanische Schriftstellerin Alice Walker: "Die Behandlung, die ihnen (den fünf gefangenen Kubanern; Anm. d. Üb.) zuteil wurde, ist schändlich. Das Schweigen über diese Behandlung ist noch beschämender. Wo sind sie, die Mitglieder des Kongreß', die Senatoren und die Kongreßteilnehmer, mit denen man in Fällen wie diesem rechnen dürfte? Personen mit dem Mut, darauf zu bestehen, daß die Gefangenen nicht Objekte von Folter sein dürfen. Daß es nicht sein darf, daß den Kindern das Recht, ihren Vater zu sehen, verweigert wird, daß ihre Ehefrauen und Mütter zur Verzweiflung getrieben werden durch die unzähligen Versuche, ihre in diesem Falle zu Unrecht eingekerkerten Lieben zu sehen." Wir rufen alle Frauen dieser Welt auf, sich gegen diese ungeheure Ungerechtigkeit zu erheben, auf jede mögliche Art und Weise unsere Solidarität mit ihnen zu beweisen und die nordamerikanische Regierung aufzufordern, unverzüglich die Visa zu erteilen, die ihnen erlauben, ihre Ehemänner im Gefängnis zu besuchen. In diesem Kampf begleiten uns Tausende von solidarischen Männern und Frauen, 9 Nobelpreisträger und die neuerliche Klage von Amnesty International, welche Organisation mit Datum vom 17. Januar die beigefügte öffentliche Erklärung herausgegeben hat. Wir rufen die Frauen der Welt zu einer mächtigen Internationalen Kampagne in der Zeit vom 8. März - Internationaler Frauentag - bis 14. Mai - Muttertag - auf. Hierfür schlagen wir vor: Die Forderung, Adriana und Olga Visa zu erteilen, mit allen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Internationalen Frauentag zu verbinden. Journalistinnen und Schriftstellerinnen aufzufordern, die Rechtsverletzungen zu erwähnen, die die zwei Kubanerinnen zu erdulden haben. Botschaften an Condoleezza Rice zu senden. Protestschreiben am Sitz der US-Konsulate in Lateinammerika und in Europa zu übergeben. Kolloquien abzuhalten, die diese flagrante Rechtsverletzung als eine neue Form der Folter an den Gefangenen und Gewalt gegen ihre Ehefrauen anprangern.
Gemeinsam schaffen wir es.
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