"SCHULD" 
geliebte Mama, 
heute würde ich gerne 
meine letzte Schuld bei dir begleichen, 
denn im Schmerz deines Abschiedes 
konnte ich dir nicht sagen 
wer dein Sohn wirklich war. 
Das ich der erste von allen bin 
der zärtlichste und ehrlichste 
das wußtest du 
denn es war in deinem Herzen und in meiner Bestimmung. 
Aber hinter deinem süßen Blick 
in deinen schweigenden Worten 
war, ohne dass du es aussprachst - 
der stille Vorwurf meiner Abwesenheit 
und meiner Reisen in den tiefsten Abgrund, 
das Fehlen meiner streichelnden Hände 
in deinem Haar 
meine Nicht-Anwesenheit an deinem Krankenbett 
und die Zärtlichkeit deines Gesichts neben meinem. 
Warum ist das geschehen? 
Warum, meiner lieber Sohn? 
waren die Fragen, die du nicht stelltest, 
als du noch nicht gegangen warst, 
und jetzt wo ich sprechen und dir erzählen kann 
will ich meine letzte Schuld bei dir begleichen. 
Mutter, es ist so dass ich dieser ersten Herrin 
verpflichtet war, 
der Herrin aller würdevollen Kubaner 
meinem Vaterland, meiner Flagge, 
um das Leben und das Glück ihrer 
Kinder zu verteidigen. 
Ihr habe ich mein Leben gewidmet, 
meine Abwesenheit 
und all deine Opfer. 
Zu ihren Ehren 
war mein Schweigen 
und konnte meine Schuld nicht getilgt werden 
nicht einmal mit dir. 
Wenn es dich heute noch gäbe 
dann könntest du in meinem Volk 
und in dem Lächeln seiner Kinder 
das Warum meiner selbst erkennen 
des notwendigen Schweigens eines Menschen 
wenn er voller Liebe seine Pflichten erfüllt. 
Heute bin ich glücklich 
wenn ich dich in tausenden von Müttern und Fahnen wiedersehe 
und weiß, dass wo immer du dich befindest. 
du zufrieden ausschauen wirst 
und ein zärtliches Lächeln 
wird auf deinen süßen Lippen liegen. 
Tausend Rosen werden in deiner Straße blühen 
vor Stolz darüber endlich erfahren zu haben, 
wer dein Sohn in Wirklichkeit war. 
So würde ich bei dir 
diese, meine letzte Schuld, begleichen, 
Auf Wiedersehen, Mama.