Dezember 2012
Liebe Freunde,
Es erfüllt mit Sorge, dass sich die Petition an das
Weiße Haus bisher nur auf um die 2.100 Unterschriften stützen kann. Das spiegelt nicht die Bemühungen während so vieler Jahre wieder, das Wissen um die Fünf zu verbreiten. Noch weniger spiegelt sie die massive Unterstützung aus aller Welt wieder, die wir glauben, gesammelt zu haben.
Im Vergleich zum Betrieb einer Zuckermühle bedeutete es, wir hätten für jede Ernte nur ein paar Pfund Zucker produziert.
Wir müssen die Ursachen erforschen, die uns daran gehindert haben, mehr Unterschriften zu sammeln.
Eine der Ursachen scheint technischer Natur zu sein. Die Prozedur der Unterschriftensammlung ist arbeitsintensiv und komplex. Viele beklagen, es ohne Erfolg versucht zu haben. Einige unserer Kameraden unternahmen enorme Anstrengungen, um eine bessere und eindeutigere Anleitung zu schaffen, um sie dann kursieren zu lassen. Ich nehme mir die Freiheit, einen Mahnruf zu verfassen, um ihn zu weit wie möglich herumschicken zu können. Jeder Vorschlag, wie man dieses Hindernis überwinden könnte, das uns sicher zig oder Hunderte von Unterschriften vorenthalten hat, sei willkommen.
Ein anderes, wahrscheinlich größeres Hindernis scheint psychologischer Natur zu sein. Es scheint so, dass einige Kameraden aus der Linken gewisse Vorbehalte gegenüber dem eigentlichen Wortlaut der Petition haben. Ich teile die selben Vorbehalte gegenüber dem Originaltext. Wegen der Wortwahl sollten wir in Meinungsaustausch treten und die Situation analysieren. Um damit zu beginnen, hier ist meine Meinung:
Ich möchte klarstellen, dass ich aus persönlichem Antrieb und Vermögen spreche, jenseits aller Verbindungen mit der kubanischen Regierung. Ich fasse diese Petition als eine Bürgerinitiative auf, die nichts mit einer Regierung oder mit politischen Strukturen irgend eines Landes zu tun hat. Ich unterstütze sie als ein Weltbürger. Ich denke über ihren Wert an sich nach - oder auch dessen Fehlen - und ziehe sie im Licht der zu beobachtenden Realität in Betracht, so, wie es mir möglich ist.
All' diese Beobachtungen führen mich zu einem Ergebnis: Die Wortwahl der Petition stimmt mit der von Kuba unter reichlichen Mühen ausgesandten Botschaft überein, die über einige Jahre an die Wand geschrieben wurde: "Lasst uns zu ernsthaften Verhandlungen zusammensitzen, um die Konflikte humanitärer Natur zu lösen, für die beide Seiten eine Lösung einfordern. Für mich ist das ein ausreichender Grund, die Petition zu unterstützen. Wenn die US-Regierung es abgelehnt hat, sie zu lesen, so ist es wegen ihrer typischen Arroganz. Wenn es einem Bürger aus Nord-Carolina jetzt klar geworden ist, und er sich entschlossen hat, eine Petition daraus zu machen, glaube ich, dass es keinen Sinn macht, unsere Zeit zu verschwenden, indem wir über seine Motive, seine politische Neigung oder seine Identität nachdenken.
Einige scheinen Bedenken zu haben wegen der Tatsache, dass die Botschaft aus Sicht der Entlassung von Alan Gross eingereicht wurde. Ich finde es angemessen, uns zu erinnern, dass die Botschaft an den Präsidenten der Regierung gerichtet ist, die ihn in dieses Abenteuer geschickt hat, das ihn seine Freiheit kostete. Das geschieht unter der Voraussetzung, dass es seiner Verantwortung obliegt, den Fall von Alan Gross als auch den der Fünf zu lösen. Die kubanische Regierung muss auf eine solche Petition nicht antworten, da sie es schon wiederholt getan hat. Wir können die Petition nicht ablehnen, weil sie einfach den Angelpunkt des Problems nutzt, der angemessener ist, an die Tür dessen zu klopfen, der die Lösung in seinen Händen hält. Wenn sie von Sympathie für Gross geleitet wird, glaube ich nicht, dass wir irgend etwas Prinzipielles verletzen, wenn wir sie unterstützen, wenn in diesem besonderen Fall sich die Forderungen derjenigen, die Gross unterstützen, und derjenigen, die die Fünf unterstützen, überschneiden.
Ich glaube, wir sollten uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, weil wir Überlegungen anstellen derart, dass das Wesentliche dessen, was gefordert wird, umgangen wird. Diese Petition zu unterstützen, hindert uns nicht daran, später eine voranzutreiben, die sich direkt auf die Freiheit der Fünf bezieht. Für die jetzige Zeit haben wir diese vor uns liegen, die das Potential besitzt, gleichzeitig beide Seiten dieser humanitären Angelegenheit anzusprechen. Mir erscheint es als praktischer Fehler, wenn wir das verpassen und es aus diesem Grund unterlassen, sie zu unterzeichnen.
Ich bin offen für gegenteilige Meinungen. Inzwischen bitte ich die Kameraden, die Argumente, die ich anbiete, abzuwägen. Die Fristeinhaltung ist wesentlich.
Umarmungen für alle.
René González Sehwerert. Dezember 2012