Gerardo
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Brief von Gerardo vom 26. März 2008

Gerardo

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Bundesgefängnis von Victorville, Kalifornien
26. März 2008

Queridos Hermanos Josie y Dirk,

Den letzten Brief, den ich von Euch bekam - mit gewaltiger Verspätung - war der vom 5. Februar. Ich habe immer noch viele Probleme mit meiner Post. Zum Beispiel hat Alicia [Jrapko] (die gekommen war, um mich gemeinsam mit meiner Nichte Yadira zu besuchen) vor fast zwei Wochen hier in Adelanto, wenige Fuß vom Gefängnis entfernt, einen Brief eingeworfen, den ich bis heute nicht erhalten habe. Das verschafft Euch eine Vorstellung davon, wie lange es dauert, bis ich einen Brief aus Deutschland erhalte!
Ich hoffe, es geht Euch gut. Es tut mir leid, dass ihr meinen letzten Brief offen erhalten habt. Das ist ein weiteres Problem für mich, manchmal schicken sie meine Briefe mit nicht verschlossenem Umschlag, nicht einmal mit einem Stück Klebeband. Manchmal kommen die Briefe aufgerissen an oder der Umschlag ist leer. Ich glaube, sie haben ihn zu spät verschlossen. Lasst mich bitte wissen, wie Ihr diesen bekommen habt [er war "leicht" zugeklebt]. Ich freue mich, dass Ihr Eure letzte Reise nach Kuba genossen und unsere Verwandten getroffen habt. Adriana hat es mir erzählt, und sie war auch sehr froh. Ihr habt recht, ich bin sehr stolz auf meine Frau, weil sie nicht nur innen sehr schön ist, sondern auch (ich Glücklicher) außen. Sie hat ein großes Herz und wunderschöne Augen. Ich kann mich nicht beklagen ...
Ich muss mich bei Euch und all' den Brüdern und Schwestern des deutschen Komitees für Euren Beitrag für die Plakatwand bedanken. Sie war gewaltig. Und sie war sogar beleuchtet, sodass sie sogar nachts für viele Menschen zu sehen war. Ich vermute, dass Ihr einige Bilder der Plakatwand gesehen habt.
Ich habe die spanische Version von "Hoping in Solitude" [Hoffen in der Einsamkeit] gelesen (ich meine die spanische Ausgabe) und ich stimme Euch zu, es ist ein großartiges Buch. Viele wichtige Künstler haben mitgewirkt, und wir sind sehr dankbar.
Euer Kontakt zu Jutta Ditfurth [die sich allerdings leider seit dem nie mehr gemeldet hat] ist sehr wichtig. So langsam unterstützen immer mehr bekannte Leute unseren Kampf, und das schulden wir Menschen wie Euch. Nebenbei gesagt hat Alicia - als Mitglied des Internationalen Komitees - eine neue Website herausgegeben, die sich auf die Kampagne für die Visa konzentriert. Ich vermute, ihr habt sie schon gesehen.
Mir geht es gut, ich hatte einige Tage eine Erkältung (alle hier!), aber jetzt geht es mir besser. Wir warten immer noch auf die Berufung und "kämpfen" inzwischen mit der Korrespondenz, da es jeden Tag mehr und mehr Freunde gibt, die uns schreiben, um uns ihre Unterstützung anzubieten. Wir sind stolz und dankbar.
Ich hoffe, dass es allen unseren Kameraden in Deutschland gut geht, einschließlich Euch und Eurer Familie. Ich schicke die Dankbarkeit der Fünf und eine ganz kräftige Umarmung an Euch alle.

Vielen Dank für alles!

Wir werden siegen!

gez.: Gerardo

[Anm.: Dem Brief war ein Artikel beigelegt, der 2001 nach dem 11. September von Jane Franklin geschrieben worden war, und in dem sie auf die Anschläge von José Basulto auf Kuba und den daraus resultierenden Abschuss zweier seiner Flugzeuge durch die kubanische Luftwaffe eingeht. Mit diesem Abschuss wurde die eine der beiden lebenslangen Strafen für Gerardo begründet. Die Übersetzung des Artikels finden Sie Hier.]

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