Das jüngste Beispiel für die über die "Cuban 5" verhängte Medienblockade

Internationales Komitee für die Freiheit der Cuban 5, 22. Juni 2011

Wir waren nicht schlecht überrascht, als eine CNN-Journalistin aus Los Angeles sich an der Berichterstattung über die Ausstellung von Gerardo Hernández' "Humor aus meiner Feder" interessiert zeigte und noch vor deren Eröffnung am 4. Juni Kontakt mit der SPARC-Gallerie aufnahm. Wir blieben zwar skeptisch, aber nach mehreren Telefonaten hin und her wurde doch ein Interview vereinbart.
Am 3. Juni rückte die CNN-Journalistin in der Frühe an, um ihre Kamera aufzubauen und mit uns ihre angehende Berichterstattung durchzugehen wie über den Hintergrund von Gerardos Werk und den Fall der Cuban 5 im allgemeinen.
Sie schien echt interessiert zu sein und machte ein langes Interview mit den Organisatoren des Internationalen Komitees für die Freiheit der Cuban 5 auf Spanisch und Englisch. Sie interviewte auch die Direktorin Debra Padilla von SPARC.
Zu Beginn des Interviews wussten wir nicht, inwieweit die Journalistin über den Fall der Cuban 5 Bescheid wusste, doch nach über 3 Stunden, hatte sie nicht nur etwas über das in Gerardos Cartoons sichtbare künstlerische Talent erfahren, sondern auch etwas über das fundamentale Unrecht, das er und seine vier Brüder [fast] 13 Jahre lang für die Verteidigung ihres Landes gegen den Terrorismus erdulden mussten.
Wir fragten die Journalistin, wie lange es dauern würde, bis wir erführen, ob das Interview gesendet würde, und sie sagte uns, sie wisse es nicht, erwähnte aber, dass ihr Chefredakteur zuerst jemanden mit einem anderen "Blickwinkel" für eine "ausgewogene" Geschichte finden wolle.
Dieser andere "Blickwinkel" ist eigentlich die einzige Sichtweise, mit der die Leute in den USA täglich gefüttert werden, wenn es um irgend ein aktuelles mit Kuba in Verbindung stehendes Thema geht. Diese Sichtweise ist ein ständiger Strom der Verunglimpfung, Entstellung und unehrlicher Berichterstattung der Realitäten Kubas, das seit fünfzig Jahren unter einer Blockade lebt. Trotz dieser Tatsache wurden wir daran erinnert, was uns einer der Cuban Five bei vielen Gelegenheiten gesagt hatte: "Es ist besser eine schlechte Berichterstattung zu bekommen als gar keine."
Unsere Überraschung war umso größer, als wir erfuhren, dass der "ausgewogene" Teil fertig gestellt sei und in der CNN-Sendung "Encuentro" [Begegnung] am Mittwoch, den 15. Juni um 14:00 Uhr PST [Pacific Standard Time] gesendet werden solle.
Wir teilten diese Information sofort vielen unserer Freunde mit, damit diese mit ihren eigenen Augen sehen könnten, dass 13 Jahre Schweigen über die Cuban Five für kurze Zeit unterbrochen werde.
Leider geschah dies nicht.
Die beste Antwort, die wir von der Journalistin bekommen konnten, die das Interview gemacht hatte, war, dass es eine "Entscheidung der Direktion" gewesen sei, den Beitrag nicht zu senden.
Wir hören so oft von der Freiheit in den Vereinigten Staaten mit freien Medien, die über alle Gesichtspunkte berichten, aber am Ende sind es die, die an der Spitze der Befehlskette der Medien stehen, die bestimmen, was eine Nachricht ist und was nicht.
Vielleicht hätte CNN Ärger bekommen, wenn es den Mut der Cuban Five im Kampf gegen den Terrorismus beleuchtet oder sie in einem menschlichen Licht gezeigt hätte. Vielleicht konnte CNN keinen Weg finden, zu bestreiten, dass diese Söhne Kubas, die nach Miami geschickt wurden, um die Souveränität ihres Landes zu verteidigen, außergewöhnliche Männer sind. Oder die absolute Doppelmoral der USA hat sie nervös gemacht, in denen ein bekennender Terrorist wie Luís Posada Carriles seine Bilder in Miami zeigen kann, während die Cuban Five, die hier waren, um Terrorismus zu verhindern, ihre Kunst hinter Gittern anfertigen.

Lesen Sie dazu bitte auch Der Fall der Cuban Five auf CNN, in "The Situation Room". Dort finden Sie ein Beispiel für diese "ausgewogene" Sichtweise.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

Zurück