Gabriel García Marquez, der neue Leiter der U.S.-Interessenvertretung und die Auswirkungen auf den Fall der Cuban Five

Von Stephen Kimber

Einer der Schlüsselmomente in der Geschichte der Cuban Five begab sich am Morgen des 6. Mais 1998, als der Romancier und Nobelpreisträger Gabriel García Marquez mit einer geheimen Botschaft des kubanischen Präsidenten Fidel Casto im Weißen Haus in Washington eintraf.
Diese Nachricht - über einen geplanten terroristischen Anschlag von Exilanten, ein Flugzeug, das Touristen nach Kuba transportieren sollte, in die Luft zu sprengen - führte damals zu dem Treffen im Weißen Haus, dann auf direktem Weg zu einem Treffen in Havanna einen Monat später zwischen der Kubanischen Staatssicherheit und einer Delegation des FBIs und indirekt, nicht zu vergessen, nur drei Monate danach, zu den Verhaftungen der Cuban Five.
Unter den amerikanischen Teilnehmern am Treffen vom 6. Mai mit García Marquez war ein Mann namens Jeff Delaurentis. Zur damaligen Zeit war Delaurentis "Direktor der NSC für interamerikanische Angelegenheiten und Sonderberater für Kuba". Im jetzt vergangenen Frühsommer war Delaurentis zum neuen Leiter der U.S.-Interessenvertretung (der Entsprechung einer Botschaft) in Havanna ernannt worden.
Es ist natürlich ausgeschlossen, sich der Bedeutung von Delaurentis Berufung in dieses Amt momentan sicher zu sein, doch es erscheint zu einer Zeit, da der Fall der Cuban Five in den Vereinigten Staaten endlich bekannter wird, als eine positive Entwicklung. Die Tatsache, dass Delaurentis bei dem entscheidenden Treffen mit García Marquez dabei war, besagt, dass er Kenntnisse über den Kontext des Falles der Cuban Five aus erster Hand hat, wie sie nur wenige andere derzeitige U.S.-Beamte haben.
Als Karrierediplomat, der Delaurentis nach den Worten der Autorin Ann Louise Bardach in ihrem Buch "Cuba Confidential" gewesen sei, habe er zu denen gehört, die während der Bush-Administration "sanft aus Havanna hinaus befördert" wurden, vermutlich, weil er für die Anti-Castro-Fanatiker, die Bushs Kuba-Politik betrieben, die "hard-line" nicht streng genug bediente.

Es folgt ein Ausschnitt aus seinem Buch, "What Lies Across The Water: The Real Story of the Cuban Five", der dem Treffen von García Marquez und den amerikanischen Beamten gewidmet ist.

Dann bringt Stephen Kimber einen Auschnitt aus seinem Buch über das Treffen im Weißen Haus. Die Übersetzung des Berichtes von García Marquez selbst finden Sie auf dieser Website.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: Stephen Kimber)

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