MIAMI FBI terrorist CONNECTION

 

Jean-Guy Allard

IX.

PERVERSE STRAFURTEILE

Der rachsüchtige, irrationale Charakter und die Unverhältnismäßigkeit der Strafurteile sind offensichtlich. Gerardo erhielt zweimal lebenslänglich plus 15 Jahre, Ramón eine lebenslängliche Strafe, plus 18 Jahre, Antonio lebenslänglich, plus 10 Jahre, Fernando 19 Jahre und René 15.
Drei von ihnen wurden wegen Spionagevergehens verurteilt, ohne dass dazu nur ein Fetzen Beweispapier erbracht worden wäre und trotz der gegenteiligen Zeugenaussagen zahlreicher Militärbeamter und Spezialisten.
Niemals in der Geschichte wurde jemand, ohne dass ein einziges Geheimdokument dem Gericht als Beweis vorgelegt worden wäre, wegen Spionage verurteilt.
Besonders absurd und weit entfernt von irgend einem Anschein von Rechtsprechung ist das Strafurteil für Gerardo Hernández wegen vorsätzlich geplanten Mordes, ohne irgend einen gegen ihn vorgebrachten Beweis oder eine Zeugenaussage, nicht einmal ein Indizienbeweis konnte ihn mit dem angenommenen Verbrechen in Verbindung bringen.
In den Fällen von René und Antonio, die US-Bürger sind und daher nach einer letztendlichen Freilassung nicht ausgewiesen werden können, fügte die Richterin ihren Strafurteilen auf Antrag der Regierung folgende seltsame Verordnung hinzu:
"Als weitere besondere Auflage einer überwachten Freilassung des Angeklagten gilt: Dem Angeklagten ist es untersagt, sich mit besonderen Orten in Verbindung zu setzen oder sie zu besuchen, von denen bekannt ist, dass sich dort Personen oder Gruppen wie Terroristen, Mitglieder von Organisationen, die Gewalt befürworten, und Personen des organisierten Verbrechens aufhalten."

* * *

Nach dem Urteil der Richterin Lenard, am 8. Juni 2001, richtete Héctor Pesquera auf einer Pressekonferenz eine theatralische Erklärung an die kubanischen Behörden: "Herr Castro, es wird nicht geduldet, dass Sie Ihre Agenten zur Ausübung von Geheimdienstoperationen in die Vereinigten Staaten schicken."
In Beantwortung der Frage eines Journalisten weigerte er sich jedoch anzugeben, ob er die Verantwortlichen für die Anschläge auf Havanna, die von Luis Posada Carriles und der CANF mit dem selben Enthusiasmus organisiert werden, mit Strafe verfolgen wolle.
Monate später fragte Miami New Times Pesquera und den Staatsanwalt Guy Lewis, ob sie die Anschläge auf Havanna als Terrorakte betrachteten. Beide verweigerten die Antwort.
Am 12. Juli 2001 bereitete die CANF dem an der Verhaftung und dem Prozess der fünf Kubaner beteiligten Direktor des FBI eine Party. An oberster Stelle der Einladungsliste stand Héctor Pesquera. Außer Pesquera erschienen bei dieser Veranstaltung Staatsanwalt Guy Lewis, der damalige Polizeichef Raúl Martínez und Joe García, der CANF-Direktor, sowie verschiedene Typen, die während des in Havanna im Juni 1997 abgehaltenen Treffens vom FBI als Terroristen identifiziert worden waren.
In Kommentaren zu dieser Angelegenheit wurde der Sprecher des State Departments, James P. Rubin dazu genötigt, die Anschuldigungen zu bestreiten, dass die Operation nur mit der Absicht ausgeführt worden sei, um die cubano-amerikanischen Extremisten nach dem Vorfall mit der "La Esperanza" in Puerto Rico zufriedenzustellen.
"Es gibt keine Basis für eine solche Unterstellung," erklärte er.
Es ist jedoch dennoch klar, dass solche "politischen Verwicklungen", die von Pesquera hinter dem Fall von Puerto Rico versteckten und von Rubin geleugneten Anschuldigungen nur die Spitze eines riesigen Eisberges aus Komplizentum und Korruption sind.
Der Sonderagent Pesquera leiht dieser Verschwörung nur sein Gesicht.

KAPITEL X: Die Familie, Geisel der politischen Polizei

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