Liebe Freunde,
ich möchte diese Zeilen dazu nutzen, Euch die Zärtlichkeit der Fünf zu übermitteln und damit auch die Einzelheiten zu meiner persönlichen Situation. Ihr werdet verstehen, warum ich mich im Schreiben an Euch und in der Beantwortung von E-Mails und Briefen, die mich bergeweise erreichten, verspätet habe. Ich versuche, mich kurz zu fassen.
Im Juni 2012 informierten mich die Behörden davon, dass ich wegen geringerer Strafeinstufung und sauberer Strafakte, die wir während der gesamten 14 Jahren Gefangenschaft aufrecht erhalten haben, einer Einrichtung mit niederer Sicherheitsstufe zugeteilt würde. Aufgrund dessen wurde seit dem 11. Dezember meine gesamte Habe verpackt und (wie ich später herausfand), war ich einer Strafanstalt mit niederer Sicherheitsstufe in Miami zugeteilt worden (erinnert Euch, dass ich jetzt in Jesup FCI mit mittlerer Sicherheitsstufe bin).
Am 11. Januar 2013 brach ich schließlich nach Talahassee (Florida) auf, wo sich eine Übergangseinrichtung für den Weitertransport befindet. Ich war dort während des Wochenendes, und am Montag, dem 14., brachen wir nach Miami auf und kamen dort um 3.00 Uhr nachmittags an. Die Aufnahmeprozedur war Routine, wir waren nur zwei Personen, die andere Person kam in das anliegende Gefängnis. Als ich von der Beamtin, die die neuen "Hausbewohner" empfängt, interviewt wurde, teilte sie mir in wenigen Worten mit, dass ich aus ersichtlichen Gründen für meine persönliche Sicherheit nicht zu den anderen Insassen käme und daher beschlossen habe, mich ins "Loch" zu schicken, wo ich auf die Entscheidung des Managements über meinen späteren Aufenthalt warten solle. Angesichts der besonderen Situation, die Miami immer für uns Fünf dargestellt hat, war dies wirklich eine logische Entscheidung. Natürlich war ich während der gesamten Zeit vollständig isoliert, ganz allein in meiner Zelle.
Dank Eurer Anrufe, der effektiven Aktionen unserer revolutionären Regierung und der unserer Anwälte, entschlossen sie sich schließlich, mich nicht nur schnell aus Miami, sondern aus ganz Florida zu entfernen.
Also brachten sie mich am Dienstag, dem 22. Januar, um 5.00 Uhr morgens ganz und gar gefesselt in einem Wagen und ohne jede Verzögerung von dort weg wieder nach hier, meinem ersten Ausgangspunkt, Jesup FCI.
Nun bin ich wieder hier und warte darauf, dass mein Fall analysiert wird und sie mir einen neuen Bestimmungsort niederer Sicherheitsstufe zuweisen. Wie immer halte ich Euch auf dem Laufenden. Dies ist der neuste Stand der Dinge, heute, am 24. Januar 2013.
Wieder war es Euer aller Solidarität und Eure Unterstützung, die Ihr ständig über meinen Aufenthalt informiert seid, die in verschiedenen Gefängnissen angerufen haben sowie auch die emsige und schnelle Aktion der Führung unseres Landes und unserer Anwälte. Es war in diesem neuen Prozess wesentlich, den Irrtum, mich nach Miami zu schicken, zu korrigieren und damit sicherzustellen, dass das Rísiko in solch eingeschränkter und heikler Situation minimiert wurde.
Euch alle beziehen wir in unsere tiefste und aufrichtigste Dankbarkeit, unsere Zärtlichkeit und in den höchsten Ausdruck von Respekt und Brüderlichkeit mit ein! Bitte verzeiht mir, dass ich nicht alle Eure Briefe und Korrespondenz zeitnah beantworte. Ihr wisst ja, wie sehr wir Euch lieben und bewundern.
Von ganzem Herzen danke!
Mit Menschen wie Euch ist unser Sieg gewiss!
Fünf ewige Umarmungen!
Ramón Labañino Salazar
Jesup FCI, Georgia
24. Januar 2013, 8:51 morgens
Lesen Sie dazu auch
Wie heiß ist das Wasser? von Bill Norris, Verfahrens- und Berufungsanwalt von Ramón Labañino,
1. Februar 2013
Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)
(Quelle:
freethefive.org vom 1. Februar 2013)