Zuschauerbrief (1) an den Fernsehsender Arte zur Sendereihe "VIVA CUBA!" vom 18. September 2016

Von Josie Michel-Brüning

Sehr geehrte Damen und Herren,

so sehr man auf diese Sendereihe gespannt sein konnte, so sehr ließen sich anscheinend auch diesmal gewisse Fehlinformationen über die kubanische Realität leider nicht vermeiden.
Dazu gehört die euphemistische Bezeichnung "Embargo", mit der die nach wie vor von den USA aufrecht erhaltene Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba bezeichnet wurde.
Dazu gehört die Behauptung, das kubanische Parlament sei ein "Einparteienparlament". Es gibt zwar nur eine Partei auf Kuba, aber wer ins Parlament gewählt wird, muss nicht Mitglied der kommunistischen Partei sein. Die jeweiligen Abgeordneten sind es in der Mehrzahl nicht, sondern wurden als Vertreter ihrer Kommunen, Provinzen und Organisationen vor Ort auf der ganzen Insel gewählt.
Der kanadische Autor und Politologe Arnold August hat über das kubanische Wahlsystem und seine partizipative Politik nicht nur ein verdienstvolles Buch geschrieben wie Democracy in Cuba and the 1997-98 Elections" und "Cuba and its Neighbours - Democracy in Motion".
Zu dem Beitrag, Franziskus - Amen für Fidel":
Warum nur scheint es im dtsch. Fernsehen und auch bei ARTE tabu zu sein, im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der diplomat. Beziehungen zwischen den USA und Kuba, deren Verkündung am 17.12. 2014 den Fall der "Cuban Five" zu erwähnen, der in insgesamt 18-monatigen Geheimverhandlungen eine große Rolle zu dieser unerwarteten Entscheidung beider Regierungen gespielt hat?
Wie auch in allen Ihren Beiträgen nie von den Terroranschlägen, die Kuba seit 1960 von seiten der exilkubanischen Mafia in Miami erdulden musste. Es waren bis 1999 3.478 Tote und 2.099 Schwerverletzte die Kuba 1999 vor der UN-Spionageabwehrkommission aufgrund dieser Anschlage belegen konnte.
Die "Cuban Five" hatten mit ihren verdeckten Ermittlungen in Südflorida und ihre Warnungen der kubanischen Behörden in den 1990er Jahren nachweislich über 170 Anschläge verhindern können.
Warum konnte Constanze Colonna-Cesari in ihrem Beitrag darauf nicht eingehen. Wollte oder durfte sie nicht?
Seit 2010 hatte ich versucht, Sie auf den Film des preisgekrönten US-Filmemacher Saul Landau zu diesem Fall hingewiesen: "Will the Real Terrorist please stand up". Aber leider ohne Erfolg.
Dazu gibt es seit Oktober 2015 noch folgendes:
Die deutsche Ausgabe des Buches "What Lies Across the Water: The Real Story of the Cuban Five" von Stephen Kimber ist unter dem Titel "Diesseits und jenseits der Straße von Florida: Die wahre Geschichte der ’Cuban Five’ - Ein Agententhriller, wie ihn das Leben schrieb" beim VAS-Verlag in Bad Homburg erschienen.
ISBN 978-3-88864-546-4

Inhaltsangabe

Newsletter des VAS-Verlags zu dem Buch

In der Neuen Rheinischen Zeitung erschien eine ausführliche Rezension von Josie Michel-Brüning über das Buch "Diesseits und jenseits der Straße von Florida" von Stephen Kimber.

Unter dem Titel "Mehr als ein Thriller - Der kanadische Autor Stephen Kimber hat der Geschichte der ’Cuban Five’ nachgespürt" berichtet die Beilage der Zeitung junge Welt über das kürzlich beim V.A.S.-Verlag erschienene Buch.

Ein Agententhriller, wie ihn das Leben schrieb, Unsere Zeit vom 18. September 2015.


Mit Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Josie Michel-Brüning

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