3. »Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker« (Che)

Der Kampf für die Befreiung der Cuban 5*

Auf dem Cubakongress 2001 erfuhren wir erstmalig über die Verhaftung und Verurteilung von fünf Cubanern in den USA, als uns Pedro Ross, der Leiter der cubanischen Delegation auf dem Kongress, darüber informierte.

Einige Tage zuvor waren die 5 zu langjährigen Gefängnisstrafen (bis zu 2 Mal lebenslänglich) verurteilt worden. (Siehe Fußnote 2) Pedro Ross bat uns im Namen der cubanischen Regierung und im Namen des gesamten cubanischen Volkes gegen diese ungerechten Urteile und für die Befreiung der 5, die den Namen Miami 5 oder Cuban 5 bekamen, zu kämpfen.

Dieser Appell löste eine durchaus kontroverse Diskussion innerhalb des Netzwerk Cuba und der Solidaritätsbewegung insgesamt aus. Auf der einen Seite gab es Compañeras und Compañeros, die sofort tätig werden wollten und auf der anderen Seite gab es Fragen, inwieweit es realistisch sei, angesichts der offiziellen Begründung der Verurteilung durch das US-Gericht, nämlich des Vorwurfes der Spionage gegen die USA, breitere Kreise für diesen Kampf zu gewinnen.

Die Diskussion darüber wurde sehr intensiv geführt, auf Mitglieder­versamm­lungen, auf dem Bundestreffen in Düsseldorf. Darum brauchte es einige Zeit, bis dann am 14.12.2002 das Komitee »Basta Ya« als Arbeits­gemeinschaft unter dem Dach des Netzwerk Cuba gegründet wurde.

Das Komitee nahm sofort seine Arbeit auf, eine Website www.miami5.de wurde aufgebaut (die seitdem, bis heute, immer von Josie und Dirk Brüning auf dem neusten Stand gehalten wird) und um eine Anbindung an die Arbeit des Netzwerk Cuba zu gewährleisten, wurde die Sprecherin/­der Sprecher des Komitees in den Vorstand des Netzwerks gewählt.

Wichtigstes Anliegen des Komitees und der ganzen Solidari­täts­be­wegung war es erst einmal, die öffentlichkeit über den Fall der Cuban 5 zu informieren, da die herrschenden Medien nichts berichteten. An dieser Stelle können leider nicht die vielfältigen Aktivitäten aufgeführt werden, die in den letzten 10 Jahren für die Befreiung der 5 durch­ge­führt wurden, wie z.B. die mittlerweile schon traditionelle Mahnwache vor der US-Botschaft am 12.9., den Tag der Verhaftung der 5, oder die diversen Unterschriftenaktionen, Veranstaltungen etc.

Verwiesen werden soll hier auf die website des Komitees www.miami5.de und auf die Seiten anderer Cuba-Solidaritätsgruppen, die ausführlich über den Fall der Cuban 5 berichten. Das Komitee Basta Ya, das NETZWERK CUBA und seine Mitgliedsorganisationen werden bis zur endgültigen Befreiung der 5 weiter kämpfen.“

* Aus dem Buch „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“ von Heinz-W. Hammer und Frank Schwitalla, welches das NETZWERK CUBA – informationsbüro – e.V. anläßlich seines 20-jährigen Bestehens 2013 herausgegeben hatte.

Diese Zeilen wurden 2012/13 geschrieben, als sich die Cuban 5 noch in den Gefängnissen der USA befanden. Knapp zwei Jahre später, am 17.12.2014 waren dann alle 5 frei.

Der Kampf für ihre Befreiung war erfolgreich, er hatte sich gelohnt und das Komitee „¡ Basta Ya !“ löste sich auf. Das Komitee, alle Mitstreiter*innen und das NETZWERK CUBA e.V. bekamen als Anerkennung für ihren Beitrag zum Kampf für die Befreiung der Cuban 5 eine entsprechende Urkunde von den Cuban 5 und dem ICAP.

Dirk und Josie betreuten die webseite www.miami5.de auch nach der Befreiung der 5 weiter und berichteten jetzt vor allem über die Aktivitäten der befreiten 5, solange es Dirks Kräfte zuließen. Wir danken Ihnen auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich.